Heilige Quelle Süderbrarup
Sage nach H. Kock, 1929: „Auf der Koppel Boykil bei Süderbrarup befindet sich eine Quelle. Schon in heidnischer Zeit bestand sie, und ihr Wasser war für mancherlei Gebrechen heilbringend. Von weit und breit strömten die Kranken herbei und fanden ihre Gesundheit wieder. Nach Einführung des Christentums wurde die Quelle dem Jacobus geweiht und große Wallfahrten haben den Grund zu dem noch jetzt bestehenden Brarupmarkt gelegt, der regelmäßig Ende Juli stattfindet“.
Auf Koppel Boykil östlich des Ortes in nach Norden geneigtem Gelände wurden im Quellbereich der Heiligen Quelle mehrfach beim Pflügen, Dränieren und Röhrenlegen eisenzeitliche Siedlungsscherben gefunden; 1937 begann hier Kiesgewinnung. Die Heilige Quelle ist heute weiter unterhalb an der Südseite der Quellenstraße gefasst; früher trat sie weiter südlich oberhalb aus. Anmerkung des Museumsvereins: Der Quellwasseraustritt aus der Steinfassung wurde vom Bürgerverein im Jahre 1924 angelegt, zu dem man das Wasser der eigentlichen Quelle „Boykil“, (aus dem dänischen „Badequelle“), deren Lage sich weiter südlich, oberhalb der Erhöhung des gleichnamigen Flurstückes befand (das gesamte Gebiet wurde auf alter Flurkarte als „Boykier“ bezeichnet), über verlegte Rohre zur Steinfassung leitete. Diese Steinfassung stand erst weiter rechts vor dem Geländeteil „Großer Boykil“ und wurde im Jahre 1939 laut einer (von Heimatforscher Leonhard Möller bestätigter) Aussage, um etwa 15 Meter weiter nach links gebaut, da an der Vorstelle Kiesabbau erfolgte. Das Gelände „Kleiner Boykil“, über das die Quelle versorgt wurde, blieb unberührt. Daher floss noch bis Anfang der 1970er Jahre das Original-Quellwasser aus dem Rohr der Steinfassung. Erst als das Amt Süderbrarup im März 1973 die neue Gemeinschaftsschule mit Turnhalle (von der Quellenstraße aus gesehen, in südlicher Richtung weiter oben links) baute, wurde das Quellwasser mit der Regenwasserableitung von Turnhalle, Schule und Sportplätzen zusammengelegt und daher tritt heute nur noch dieses Mischwasser aus dem Ablauf der Steinfassung aus.
1938, 1939 und 1944 wurden hier kleine Untersuchungen angesetzt von C. Rothmann, O. Rochna und K. Lund; sie ergaben keine Hausspuren, jedoch Abfallgruben und stark mit Siedlungsresten durchsetzten Boden. Die mitgefundenen Gefäßscherben deuten auf die Zeit um Christi Geburt und in das 1. Jahrhundert nach Christus.
Nachweis der "Heilkraft": Das Quellwasser ist im Jahre 1942 vom damaligen Bürgermeister der Gemeinde Süderbrarup durch eine von ihm in Auftrag gegebene Quellwasseruntersuchung vom Kaiser-Wilhelm-Institut für Biophysik in Frankfurt a.M. untersucht und eine gewisse Heilkraft bestätigt worden. Das Gutachten ergab, dass die Quelle mit einem Radiumgehalt von 6,9 ME relativ schwach ist, aber als aktiv anerkannt wurde.
Copyright: Helmuth G. Lax, H. Kock