Von der Wikingersiedlung Haithabu zur heutigen Wikingerstadt Schleswig
Die Blütezeit Haitabus
Zwischen dem 8. und dem 11. Jahrhundert hatten die zur See fahrenden, teilweise kriegerischen germanischen Völker den Norden Europas fest im Griff. Zu ihren bedeutendsten Siedlungen und Handelszentren zählte Haithabu am Haddebyer Noor am westlichen Ende der Schlei. Vermutlich im 8. Jahrhundert von friesischen Händlern gegründet, wurde Haithabu in kürzester Zeit zum wichtigsten Seehandelsplatz Nordeuropas. Die wikingerzeitliche Hafenstadt prägte das politische, ökonomische und auch religiöse Geschehen an der Schnittstelle zwischen Nord- und Ostsee. Hier trafen sich Händler aus allen Himmelsrichtungen. Zum Schutz der Siedlung wurde ein befestigter Halbkreiswall gebaut, an den sich das Verteidigungssystem des Danewerks anschließt. Fast dreihundert Jahre lang hatte Haithabu die Schlüsselposition im Warenumschlag zwischen Nord- und Ostsee inne, denn von hier aus waren es nur wenige Kilometer Landweg, um über Treene und Eider die Nordsee zu erreichen. Mit dem Ende der Wikingerzeit, um die Mitte des 11. Jahrhunderts, gingen seine Funktionen an das am Nordufer der Schlei gelegene Schleswig über.