Ein Meeresarm der Ostsee stellt sich vor
Die Schlei ist ein Meeresarm der Ostsee, der mit einer Länge von 42 Kilometern von Schleimünde im Osten, bis nach Schleswig im Westen in das Landesinnere hineinreicht. Aufgrund ihrer Gegebenheiten ist die Schlei kein Fluss und auch eher keine Förde, auch wenn wir sie liebevoll einen Fjord (dänisch für Förde, aber auch für jede ) nennen. Während der Weichsel-Eiszeit bildete sich dort, wo heute die Lotseninsel Schleimünde zu finden ist, durch Gletscher-Schmelzwasser eine glaziale Rinne, welche sich im Lauf der Zeit sowohl mit süßem Schmelzwasser als auch mit salzigem Ostseewasser füllte - die Schlei. Richtige Bezeichnungen für unser schönes Gewässer sind also: Schmelzwasserrinne, Glaziale Rinne und Meeresarm. Ihre Gestalt ist vielfältig - leicht hügelige Landschaften wechseln sich mit Raps- und Kornfeldern ab und die etwa 151 Kilometer lange Uferlinie ist gesäumt mit weitläufigen Nooren (ebenfalls ein aus dem Dänischen stammender Begriff), wie diese Haffs und Strandseen in der Region genannt werden. Haffs bezeichnen Brackgewässer, welche durch vorgelagerte Inseln oder Nehrungen weitestgehend vom Meer getrennt werden. Strandseen werden sie genannt, wenn der Abtrennungsprozess abgeschlossen ist.
Die Schlei ist ein Mischgewässer. Je weiter man aus Richtung der Ostsee nach Schleswig gelangt, desto geringer wird der Salzgehalt im Wasser.
Im Durchschnitt liegt die Breite der Schlei bei 1,3 Kilometern. Besonders sind hierbei die Missunder Enge mit gerade einmal 135 Meter Breite und die Große Breite mit 4 Kilometern Breite, wo sich die Schlei ähnlich wie ein großer See auszubreiten scheint. Mit einer durchschnittlichen Wassertiefe von 3 Metern zählt die Schlei eher zu den flacheren Teilen der Ostsee. Zusätzlich ist, aufgrund von mehreren Engen im Westen von Arnis, zu beachten, dass nur wenige große Schiffe bis nach Schleswig gelangen können. Bis Schleswig liegt die Tiefe der Fahrrinne bei etwas über 2 Meter. Für eine Fahrt mit dem Schiff bis zum Ende der Schlei sollte das eigene Boot einen entsprechenden Tiefgang haben und der Skipper stets das Echolot im Blick behalten, da der Wasserstand in der Schlei in Abhängigkeit von der vorherrschenden Windrichtigung auf Schlei und Ostsee variiert.